Beratung
Die Einzelberatung ist ein komplementäres Angebot zu den Workshops. Sie dauert in der Regel 30-60 Minuten und ermöglicht es den Coachees, in der Ruhe und im geschützten Rahmen des Zweiergesprächs über die Herausforderungen und Probleme in ihrem akademischen Schreiben und Arbeiten zu sprechen.
Mein Ziel in der Einzelberatung ist es, die Coachees zu aktivieren – sie also einzuladen, ihr Wissen und ihre Kompetenzen zu nutzen, um ihre Schwierigkeiten klar zu benennen und sich im Rückgriff auf ihre Ressourcen und Fähigkeiten neue Lösungswege zu erschließen. Meine unterstützenden Angebote in der Beratung stammen aus dem Theoriehaushalt der Transaktionsanalyse, aus der Schreibforschung und Schreibdidaktik sowie aus meiner eigenen Erfahrung mit wissenschaftlichem Schreiben und dem Arbeiten an der Universität.
Für den Erfolg einer Beratung ist es wichtig, den Beratungsraum klar zu definieren und einzugrenzen. Zu diesem Zweck unterscheide ich in Anlehnung an das systemische Drei-Welten-Modell zwischen einer »Schreibwelt«, einer »Uni-Welt« und einer »Lebenswelt«. Ich biete den Coachees an, Probleme aus der Schreibwelt und der Uni-Welt mit mir zu besprechen. Denn wir wissen nicht immer von vorneherein, zu welcher »Welt« unser Beratungsanliegen gehört. Viele Provierende kommen mit Schreibproblemen in meine Beratung und oft zeigt sich dann, dass die Ursachen nicht (oder nicht nur) in der Schreibwelt liegen (z.B. fehlende Technik), sondern im universitären Arbeitsumfeld. Das klassische Beispiel hierfür ist die Beziehung zu Betreuungspersonen, die erfahrungsgemäß einen starken Einfluss auf das Schreibverhalten von Promovierenden hat.
Die Unterscheidung der drei »Welten« hebt meine Beratung außerdem von Lebensberatung und therapeutischen Angeboten ab. Auch in unserer Lebenswelt geschehen zuweilen Dinge, die unser Schreib- und Arbeitsverhalten an der Universität beeinflussen – z.B. eine Trennung, ein Umzug oder eine bevorstehende Elternschaft. Solche lebensweltlichen Themen lagere ich im Interesse einer klaren Fokussierung aus. Wenn Coachees Gesprächsbedarf in diesem Bereich haben, kann die Beratung darin bestehen, dass wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, um diesen Gesprächsbedarf angemessen zu decken – z.B. im Rahmen einer Lebensberatung oder eines therapeutischen Angebots. Für Coachees kann es eine wichtige Erkenntnis sein zu verstehen, dass ihre Probleme keine Schreib- oder Uni-Probleme sind, sondern tieferliegende Ursachen haben und daher einen anderen Lösungsansatz erfordern als eine Schreib- oder Uni-Beratung.